‚Es ist ein dunkles Echo der Geschichte — und wir hören es wieder. Unser derzeitiger Bundesinnenminister Alexander Dobrindt, der als Vertreter einer rechtskonservativen Politik im Kabinett Merz sitzt, treibt voran, was auf dem Papier harmlos klingt: Menschen, die vom Selbstbestimmungsgesetz Gebrauch machen und ihren Vornamen und Geschlechtseintrag ändern, sollen künftig in besonderen Listen und Datenbanken erfasst werden (queer.de berichtete). Ein schlichter Verwaltungsakt? Nein. Das ist ein Anschlag auf unsere Freiheit. Denn was hier geplant ist, trägt einen der hässlichsten Namen, den unsere Geschichte kennt: Rosa Listen.
Diese Rosa Listen, eingeführt noch im Kaiserreich, perfide perfektioniert unter den Nationalsozialisten, bedeuteten für hunderttausende queere Menschen Verfolgung, Entrechtung und Tod. Sie waren keine Metaphern, sondern reale Karteikästen in Polizeistellen. Männer, die mit Männern Sex hatten oder einander liebten, wurden systematisch erfasst und überwacht. Diese Listen sorgten dafür, dass Nachbarn zu Denunzianten wurden, dass Menschen abgeholt und deportiert wurden. Und dass der Staat wusste, wo sie wohnten, wie sie hießen, wann sie geboren wurden….‘