Bei der Presseschau zur #BDK fällt mir auf, dass die Medien nicht verstehen, warum wir Bündnisgrünen eine Wehrpflicht oder zu verpflichtende Dienste ablehnen. Für mich gehört diese Haltung zu unserem ostdeutschen Erbe in der Partei: Die DDR hat mit den Bausoldaten deutlich gemacht, wie leicht staatlicher Zwang missbraucht werden kann und wie tief er in die Gewissensfreiheit eingreift. Eine Demokratie darf solche Fehler nicht wiederholen. Engagement entsteht aus Überzeugung – nicht aus Zwang. 🕊️
Der #BDK-Beschluss, junge Männer künftig verpflichtend zu mustern, zugleich aber auf mehr Freiwilligendienste statt einer echten #Wehrpflicht zu setzen, mag ein politisch akzeptabler Kompromiss sein – für viele junge Menschen jedoch wird er kaum überzeugend wirken. Ich selbst blicke auf meinen Zivildienst als eine bereichernde und prägende Zeit zurück. Doch die #Musterung und der damit verbundene Druck haben mich damals stark belastet. Dies hätte man der Jugend von heute ersparen können. 🫤
Parteitagsbeschlüsse sind noch lange keine Gesetze, und ich kann gut nachvollziehen, dass einige lieber tragfähige Kompromisse umsetzen, statt sich ausschließlich der eigenen Position zu vergewissern. Aber gerade nach den für uns Bündnisgrüne durchaus harten Jahren in der Ampel-Koalition tun manche #BDK-Beschlüsse – die Rückkehr zum 9-Euro-Ticket, das Ende der Homöopathie als Kassenleistung, die Nahost-Position und andere – einfach richtig gut. 💚
Auf unserem bündnisgrünen Bundesparteitag ( #BDK) steht an diesem Wochenende erneut ein nahezu unmöglicher Balanceakt bevor: Für den Wahlkampf in #BadenWürttemberg dürfen wir nicht zu weit nach links rücken, während wir in #MecklenburgVorpommern, #SachsenAnhalt und #Berlin genau das brauchen. ↔️
Ich frage mich: Gibt es in anderen Parteien eigentlich ähnlich große Unterschiede zwischen den Landesverbänden (und dem Bundesverband) darin, wie die Partei politisch ausgerichtet sein sollte?