Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, lieber Herr #Merz,

Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich mich jeden Tag auf meine Arbeit freue. Ich freue mich darauf, mit meinen Mitarbeiter*innen und Doktorand*innen zu arbeiten. Gegenwärtig besteht unsere Gruppe aus

- einem Brasilianer
- einem Peruaner
- einer Koreanerin
- einem Deutschen

und mir. Nur einer ist blond und hat blaue Augen. Aber alle sind gute und angenehme Menschen. Sie sind ein unverzichtbarer Teil der deutschen Forschungslandschaft und unseres Berliner #Stadtbildes.

Ich hatte auch schon Mitarbeiter*innen aus China, dem Iran, Dänemark, Großbritannien, Frankreich, Kannada, Russland und Österreich.

Die Wissenschaft in Deutschland wäre nichts ohne internationale Kooperation. Das wissen auch Forschungsförderer wie die Alexander von Humboldt-Stiftung, deren vom Staat geförderter Auftrag die Etablierung internationaler Netzwerke ist. Ohne eine funktionierende Wissenschaft gibt es auch keine funktionierende Wirtschaft.

Ob Menschen, die nicht deutsch aussehen, in ein Land mit einem rassistischen Bundeskanzler kommen, um mit uns gemeinsam zu forschen und zu leben, ist natürlich die Frage.

Ich habe auch mit meiner Tochter gesprochen und sie gefragt, ob sie Angst vor Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund hat. Sie meinte: Nein, nur vor Menschen die böse oder gefährlich aussehen. Die Form der Augen, Nasen, die Farbe der Haut oder der Haare spielt dabei keine Rolle.

Dass das bei Ihren Töchtern anders ist, liegt vielleicht daran, dass Sie oder vielmehr Ihre Frau sie rassistisch erzogen haben.

Viele Grüße

Stefan Müller