Wir sind die Töchter - 10 Forderungen an Friedrich Merz für unsere Sicherheit
Veröffentlicht am 28. Oktober 2025
*Eine leichte Sprache Version ist hier: https://tinyurl.com/5yp4sbu8
An den deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz,
Auf Nachfrage, was genau Sie bei Ihren Aussagen zum “Stadtbild” meinten, erklärten Sie, man solle “die Töchter” fragen.
Seitdem versammeln sich in Deutschland Töchter. Überall melden sich Menschen zu Wort, die sich gegen Ihre diskriminierende Aussage zum Stadtbild stellen.
Wir möchten gerne über Sicherheit für Töchter, also Frauen sprechen. Wir möchten es allerdings ernsthaft tun, und nicht als billige Ausrede dienen, wenn rassistische Narrative rechtfertigt werden sollen. Betroffene von Sexismus und Betroffene von Rassismus dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Beide Perspektiven – insbesondere dort, wo Mehrfachdiskriminierungen auftreten – müssen ernst genommen und zusammen gedacht werden.
Wir wollen einen öffentlichen Raum, in dem sich alle Menschen wohlfühlen. Und wir wollen, dass Frauen sicher sind - auf der Straße und im eigenen Zuhause.
Entsprechend nehmen wir Ihren Verweis auf die Töchter zu Wort und wenden uns mit diesen 10 Forderungen für mehr Sicherheit für Töchter in Deutschland an Sie.
Bessere Strafverfolgung bei sexualisierter und häuslicher Gewalt.
Konsequente Ermittlungen, schnellere Verfahren, Schulungen für Polizei und Justiz zu geschlechtsspezifischer Gewalt
verpflichtende Weiterbildungen von Richter*innen und Staatsanwält*innen im Familienrecht
Finanzierung von mehrsprachigen, kultursensiblen Beratungsangeboten und Schutzräumen für migrantische Frauen
Bessere Beleuchtung und Überwachung öffentlicher Räume
Sichere Wege, besonders an Bahnhöfen, Haltestellen und in Parks.
Femizide ins Gesetzbuch aufnehmen
Strategie zur aktiven Prävention von Femiziden
Verlässliche Datenerhebung zu Gewalt gegen Frauen – differenziert nach Diskriminierungserfahrungen
Um eine umfassende und gezielte Präventionsstrategie und -politik zu ermöglichen
Ausreichend finanzierte Frauenhäuser und Schutzräume – für alle Frauen - und Gewalthilfegesetz konsequent umsetzen
Zugang auch für Frauen mit Behinderung oder Sprachbarrieren. Keine Diskriminierung nach Herkunft, Religion oder Aufenthaltsstatus
Ausbau von Prävention
Gewaltschutzgesetz finanzieren und Anerkennung rassistisch motivierter Gewalt in Gesetzgebung und Praxis
Beispielsweise Schutz für muslimische, Schwarze, Roma- und asiatisch gelesene Frauen vor Hassverbrechen
Schutz vor digitaler Gewalt und Rassismus im Netz
Strengere Regeln gegen Online-Hass, Cybermobbing, Queerfeindlichkeit, Rassismus, Sexismus und Deepfakes. Lückenlose Durchsetzung des Digital Service Acts
Recht auf körperliche Selbstbestimmung einführen, durch die Reform von Paragraf 219 & 218
Dabei das Gender Health Gap schließen
Finanzielle Unabhängigkeit von Frauen stärken
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, bessere Absicherung Alleinerziehender und Schutz vor ökonomischer Gewalt und geschlechtergerechtes Steuersystem
Altersarmut von Frauen konsequent bekämpfen
Unterzeichnet von:
Bahar Aslan, Dozentin und politische Bildnerin
Tupoka Ogette, Autorin
Isabella Weber, Prof. Ph.D., Ph.D.
Joy Denalane, Musikerin
Serpil Temiz Unvar, Gründerin
Mithu Sanyal, Schriftstellerin
Daniela Sepheri, Autorin, Aktivistin, Journalistin
Melika Foroutan, Schauspielerin
Jutta Allmendinger, Prof. Dr.
Hibba-Tun-Noor Kauser, Kommunalpolitikerin aus Offenbach
Luisa Neubauer, Klimaaktivistin
Alice Hasters, Autorin
Ricarda Lang, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen
Martyna Linartas, Freie Universität/ungleichheit.info
Filiz Tasdan, Comedian
Tina Banze, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland & Initiative intersektional deutsch
Helena Steinhaus, Sanktionsfrei e.V.
Marina Weisband, Aula gGmbH
Lena Gorelik, Autorin
Sophia Maier, Journalistin & Autorin
Gizem Erinc-Ciftci, Kommunalpolitikerin (Die Linke)
Maryam.fyi, Musikerin
Paula Carolina, Musikern
Sarah Vecera, Vereinte Evangelische Mission
Ye-One Rhie, ehemalige MdB (SPD)
Veena Balakrishnan, Co-Gründerin Youth Negotiators Academy
Maral Koohestanian, Dezernentin und Stadträtin
Eva Sauter, Musikerin, (ok.danke.tschüss)
Kim Pfaff, Volt
Mirrianne Mahn, Stadtverordnete Frankfurt am Main
Pegah Ferydoni, Schauspielerin
Jenny Kuhnert, Pflegeaktivistin
Anna Peters, Gründerin Fiscal Feminist Hub
Laura Fischer, Regisseurin
Anael Back, Aktivistin
Marie Nasemann, Schauspielerin, Content Creatorin
Theresia Crone, Aktivistin
Irene Appiah, Vorsitzende von Meine Diaspora e.V. / Sprecherin der AG ASR Hamburg
Caroline Rosales, Journalistin & Schriftstellerin
Pheline Roggan, Schauspielerin
Mina khani, Autorin, Menschenrechtsaktivistin Hawar.help
Mariam Claren, Aktivistin
Alli Neumann, Musikerin
Maryam Saidi, Integrationsrat Paderborn
Katja Kipping, Paritätischer Wohlfahrtsverband
Sarah Lee Heinrich, Politische Bildnerin, Autorin
Anahita Sattarian, Psychologische Psychotherapeutin und Psychologin
Susan Hoecke, Schauspielerin
Linh Ngo, Klimaaktivistin
Jihane Qotit Zerhouni, Kommunalpolitikerin aus Wesel am Rhein
Simone Dede Ayivi, Theatermacherin
Lilith Rein, 1. Vorsitzende, Feminist Law Clinic
Basak Taylan-Kiran, Kommunalpolitikerin aus Offenbach
Anne Gersdorff, Aktivistin, Sozialhelden e.V.,
Anne Leichtfuß, Leichte Sprache simultan
Margarita Tsomou, Kuratorin, Professorin
Teresa Bücker, Publizistin
Diedesianna, Feministische Aktivistin
Christina Clemm, Rechtsanwältin
Anna Dushime, Autorin, Moderatorin
und viele mehr!