Als ich vor einigen Jahren anfing, mich mit extremen Reichtum zu beschäftigen und mich darum bemühte, ihn begreiflich und vor allem vorstellbar zu machen, empfand ich das Thema auch als Kuriosität und die Beschäftigung damit zugleich als eine Korrektur gegenüber dem wertkritischen Marxismus, der fundamentale Beziehungsweisen des Kapitalismus ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt hatte - Monadisierung, Konkurrenz, Wachstumszwang -, aber, geboren aus den sozialen Verhältnissen der 1970er Jahre BRD, die Klassenverhältnisse und die Aggression des 'von oben' geführten Kampfes vernachlässigt hatte. Jetzt aber, seit Trumps Wiederkehr, erscheint jede Nachricht über den erneuten Zuwachs der größten Kapitalvermögen nicht mehr in erster Linie als bebilderbarer und politisierbarer Skandal der undemokratischen Ungleichheit, nicht als Anwachsen der ökonomischen, sozialen und politischen Macht einer winzigen Gruppe der globalen Menschheit, sondern als stumpfe Terrorbotschaft, als Zeichen eines apokalyptischen Wahnsinns, kurz als brutale Konzentration von Zerstörungsmacht.